Süderelbe Archiv

Altenwerder · Moorburg · Hausbruch · Neugraben-Fischbek · Francop · Neuenfelde · Cranz

Fischbek

Fischbek liegt im Südwesten des Süderelbe-Bezirks und gehört seit 1948 zum Stadtteil Neugraben-Fischbek in der Freien und Hansestadt Hamburg.

Inhalt

Fischbeker Vergangenheit, Broschüre, Hamburg 2005

Fototafeln zur Fischbeker Geschichte, Hamburg 2003/2018

Entstehung des Dorfes Fischbek

Die ersten 5 Siedlerstellen

Lage der ersten 15 Siedlerstellen

Weitere Informationen

Fischbeker Vergangenheit

Erinnerungen aus dem Dorf Fischbek in Wort und Bild

Im Jahr 2005 haben Karl Heinz Altevogt, Heinrich Butt, Manfred Heinrichs und Hans Strüver im Selbstverlag eine Broschüre zur Fischbeker Geschichte herausgegeben. Das lange Zeit vergriffene Werk wurde kürzlich wieder aufgelegt und kann für 27,50 € erworben werden. Bei Interesse an einem Exemplar schreiben Sie uns bitte eine Mail.

Vorwort

Der Anstoß zu dieser Broschüre kam von Besuchern der historischen Ausstellung „Fischbeker Vergangenheit”. Diese wurde im Juni 2003, anlässlich der 100-Jahrfeier des Schützenvereins Fischbek und Umgegend von 1903 e.V., von Vereinsmitgliedern auf „Wilmshof” ausgerichtet und war gut besucht. Viele der interessierten Besucher sprachen aus, was wir uns derzeit noch nicht zumuten wollten: „Dat mööt ji för all Tieden fastholen”. Das haben wir hiermit getan.

Die „Erinnerungen aus dem Dorf Fischbek” beginnen mit der ersten Ansiedlung im 16. Jahrhundert und enden vorwiegend in den 1930er Jahren mit der Eingliederung in die Hansestadt Hamburg. In einigen Artikeln ist teilweise auch in „uns Plattdütsch” geschrieben worden, um die Muttersprache der Fischbeker lebendig zu erhalten. Von Zeiten wird berichtet, in denen die Fischbeker ein noch sehr einfaches und entbehrungsreiches Leben führen mussten.

Das Wissen über die Vergangenheit des Dorfes Fischbek weiter zu geben, ist uns besonders in der heutigen schnelllebigen Zeit mit den vielen technischen und sozialen Veränderungen ein besonderes Anliegen. Die alte Dorfgemeinschaft existiert schon lange nicht mehr, aber die Verbundenheit mit dem Heimatort ist vielfach noch vorhanden.

Mit der Broschüre wird keine wissenschaftliche Dokumentation über das Dorf Fischbek vorgelegt. Es ist eine umfangreiche Information aus unserer Sicht, die wir hiermit allen an der Vergangenheit interessierten Einwohnern zur Verfügung stellen möchten. Diese Dokumentation enthält neben allerlei Informationen zur „Fischbeker Vergangenheit” auch die von den Besuchern der Ausstellung mit großem Interesse betrachteten Fototafeln mit Beschreibung.

Das Dorf Fischbek, Scheideholz und der westlich des Falkenbek (Scheebeek) liegende Teil von Neugraben, die Ortsteile der ehemals selbständigen Gemeinde Fischbek, sind heute zusammengewachsen. Sie sind mit dem östlichen Teil von Neugraben(ehemals Amt Harburg)zum Stadtteil Neugraben-Fischbek in der Freien und Hansestadt Hamburg geworden.

Wir wünschen viel Freude beim Lesen und Betrachten der „Fischbeker Vergangenheit”. An dieser Stelle unseren großen Dank an alle, die uns mit tätiger und finanzieller Hilfe unterstützt haben.

Fischbek 2005

Zum Seitenanfang

Fototafeln

Für die 100-Jahrfeier des Schützenvereins Fischbek und Umgegend von 1903 e.V. wurden von den Autoren der „Fischbeker Vergangenheit” 40 großformatige Tafeln mit historischen und aktuellen Fotos aus Fischbek mit Begleittexten geschaffen. Auch nach dem Jubiläum des Schützenvereins wurden diese Tafeln auf verschiedenen Ausstellungen gezeigt. Leider war eine gute Lagerung nicht immer möglich, so dass langfristig ein Verfall durch Schimmel befürchtet werden musste.

In den Jahren 2017/18 konnte der größte Teil der Bilder digitalisiert, auf 28 Tafeln neu zusammengestellt und auf wetterfestem Alu-Träger im Format 120 x 85 cm ausgedruckt werden. Dieses Projekt wurde aus dem Verfügungsfond des Quartiersbeirates Neugraben-Fischbek gefördert. Damit stehen die neuen Tafeln jetzt für Ausstellung zur Verfügung. Anfragen dazu können gern an das Süderelbe-Archiv gerichtet werden.

Zum Seitenanfang

Entstehung des Dorfes Fischbek

1544: Ansiedlung „VISCHBECKE” erstmals schriftlich erwähnt. Gegründet vom Amt Moisburg im Herzogtum Braunschweig-Lüneburg.

1851 - 1861: Gemeinde Fischbeck mit Scheideholz im Amt Moisburg (ab 1859 Amt Tostedt) im Fürstentum Lüneburg.

1861 - 1881: Gemeinde Fischbeck-Neugraben (westlich vom Scheidebach) mit Scheideholz, Amt Tostedt im Königreich Hannover. Ab 1866 in der Preußischen Provinz Hannover, Amt Harburg.

1881 - 1885: Landgemeinde Fischbeck mit Scheideholz und Neugraben (westlich vom Scheidebach) in der Preußischen Provinz Hannover, Amt Harburg.

1885 - 1938: Gemeinde Fischbeck mit Scheideholz und Neugraben (westlich vom Scheidebach) im Landkreis Harburg, Regierungsbezirk Lüneburg.

1938 - 1948: Landgemeinde Fischbeck mit Scheideholz und Neugraben (westlich vom Scheidebach) in der Kreis-Verwaltung 8 der Hansestadt Hamburg.

1948: Die Landgemeinde Fischbeck mit Scheideholz und Neugraben (westlich vom Scheidebach) und der östlich vom Scheidebach liegende Teil der Landgemeinde Neugraben wurden zum Stadtteil Neugraben-Fischbek in der Freien und Hansestadt Hamburg.

Zum Seitenanfang

Die ersten 5 Siedlerstellen

Nach Literaturangaben ist der Ort Fischbek erstmals urkundlich unter dem Namen „Vischbecke” im Verzeichnis der Hofstellen vom Amt der Vogtei Moisburg erwähnt worden. Der Eintrag aus dem Jahr 1544 lautet: „Vischbecke 2 hoffe 3 kothen”. Die Ansiedlung ist demnach vor 1544 gegründet worden.
Die Namen dieser ersten „Siedler” sind in dem Einwohnerregister des Amtes Moisburg von 1563 wie folgt enthalten und können den Jahrhunderte lang bestehenden Höfen zugeordnet werden. Somit ist auch die örtliche Lage der Siedlerstellen bekannt.

Die folgenden Bilder zu den ersten 5 Siedlerstellen sind der Broschüre „Fischbeker Vergangenheit entnommen. Zur Orientierung sind die heutigen Adressen genannt.

Hof Nr. 1 „Barrs”, Fischbek Haus Nr. 12, jetzt Cuxhavener Str. 462, 464 / Ecke Borchersweg

Die Hofstelle wurde erstmals im Jahre 1563 erwähnt. Der Hofname hat seinen Ursprung in dem Vornamen „Baltser”. Nach dem Moisburger Amts- Geldregister wurde die Großkötnerstelle in den Jahren 1628 / 1649 von Baltser Hennings geführt.

2002, Hof Nr. 1 „Barrs”: Ansicht von der gegenüber liegenden Straßenseite nach Norden auf die neuen Gebäude der ehemaligen Hoffläche. Das Wohnhaus rechts im Bild steht auf der Fläche des ehemaligen Häuslingshauses am Borchersweg.

1922, Hof Nr. 1 „Barrs”: Der Gesangverein „Germania Fischbeck” feiert mit den Nachbarvereinen und den Einwohnern sein 25jähriges Stiftungsfest auf „Barrs Hoff”. Auf der Bühne vor „Barrs lütt Hus” singt ein gemischter Chor.

1950, Hof Nr. 1 „Barrs”: Ansicht von der Cuxhavener Straße auf den östlichen Teil des Hofes mit der Scheune, in der über viele Jahre der 1905 von der Gemeinde Fischbeck angeschaffte hölzerne Leichenwagen stand. Im Hintergrund das Häuslingshaus Nr. 12c (Borchersweg 3).

1962, Hof Nr. 1 „Barrs”: In Verbindung mit einer Übung der Freiwilligen Feuerwehr Fischbek wird das Häuslingshaus von „Barrs Hoff” abgetragen (warmer Abbruch). Hier steht heute das Wohnhaus Borchersweg 3. Die Straße ist nach Johann Borchers benannt, der um 1665 den Hof bewirtschaftete.

Hof Nr. 2 „Stoffs”, Fischbek Haus Nr. 13, jetzt Cuxhavener Straße 455

Die Hofstelle wurde erstmals im Jahre 1563 erwähnt. Der Hofname hat seinen Ursprung in dem Vornamen „Christoffer”. Nach dem Moisburger Amts- Geldregister wurde die Großkötnerstelle in den Jahren 1610 / 1640 von Christoffer Frohen geführt.

1994: Hof Nr. 2 „Stoffs”: Ansicht auf den nach Süden gerichteten Wirtschaftsteil mit der „Groot Döör” und den seitlichen Stallungen. Der strohgedeckte Bau hatte ursprünglich Fachwerk in den Außenwänden, das jetzt durch Backsteinmauerwerk ersetzt ist.

Um 1960: Hof Nr. 2 „Stoffs”: Ansicht auf die Südwestseite des ehemaligen Häuslingshauses, das direkt an der zum ehemaligen „Beek” verlaufenden „Poststraße” (Posteck) gestanden hat. Im Hintergrund ist das Haus Nr. 53 („Rahmaker” P. Oelkers) zu erkennen.

Um 1970: Hof Nr. 2 „Stoffs”: Ansicht von Süden auf den Hof mit dem westlich liegenden Stallgebäude und dem direkt am Posteck stehenden ehemaligen Häuslingshaus, dass zu der Zeit als Bullenstall genutzt wurde.

Hof Nr. 3 „Wilms”, Fischbek Haus Nr. 11, jetzt Cuxhavener Straße 466

Die Hofstelle wurde erstmals im Jahre 1563 erwähnt. Der Hofname hat seinen Ursprung in dem Vornamen „Wilhelm”. Nach dem Moisburger Amts- Geldregister wurde die Großkötnerstelle in den Jahren 1642 /1660 von Wilhelm Tiedemannn geführt.

1994: Hof Nr. 3 „Wilms”: Ansicht auf den nach Süden gerichteten, gut erhaltenen Wirtschaftsteil des ehemaligen Bauernhauses mit der Dielentür und den nicht mehr landwirtschaftlich genutzten Räumen.

1994: Hof Nr. 3 „Wilms”: Die Nordostansicht des ehemaligen Schafstalles, der heute noch gut restauriert und wenig verändert parallel zu der südlichen Grundstücksgrenze steht.

1908: Hof Nr. 3 „Wilms”: Die Scheune mit dem stirnseitig angebauten Toilettenhaus. Das Gebäude wurde 1962 abgebrochen, weil an der Stelle das Mehrfamilien-Wohnhaus Fischbeker Heuweg 2 errichtet und die Hofeinfahrt verlegt wurde.

1914: Hof Nr. 3 „Wilms”: Ansicht von der Hofeinfahrt an der Cuxhavener Straße mit der Stützmauer am „Beek” auf den nach Süden gerichteten Wirtschaftsgiebel des Bauernhauses, sowie den Schweinestall mit Strohdach.

Hof Nr. 4 „Wittens”, Fischbek Haus Nr. 5, jetzt Fischbeker Weg / Corneliuskirche

Die Hofstelle wurde erstmals im Jahre 1563 erwähnt. Der Hofname hat seinen Ursprung in dem Nachnamen „Witken”. Nach dem Moisburger Amts- Geldregister wurde die Großkötnerstelle in den Jahren 1628 / 1640 von Peter Witken geführt.

1970: Hof Nr. 3 „Wittens”: Das ehemalige Häuslingshaus aus nordwestlicher Richtung gesehen. Im Hintergrund die Corneliuskirche mit Glockenturm, die dort errichtet wurde, wo bis 1904 das Wohn- und Wirtschaftsgebäude von Wittens Hof gestanden hat.

1907: Hof Nr. 3 „Wittens”: Vor dem Wohnteil des ehemaligen Häuslingshauses, an der Südwestecke stehen die derzeitigen Bewohner Fam. Schröter und Nachbarskinder.

1938: Hof Nr. 3 „Wittens”: Ansicht von der Dritten Meile auf den Ostgiebel mit der „Groot Döör” zur kleinen Wirtschaftsdiele des ehemaligen Häuslingshauses. Das Wohn- und Wirtschaftsgebäude des „Wittens” Hof ist 1904 abgebrannt und wurde nicht wieder aufgebaut. Die Kellergrube mit den großen Findlingen in den Wänden, sowie der strohgedeckte Schweinestall standen noch bis 1962 auf der Streuobstwiese.

Hof Nr. 6 „Vesters”, Fischbek Haus Nr. 4, jetzt Fischbeker Weg 25

Die Hofstelle wurde erstmals im Jahre 1563 erwähnt. Der Hofname hat seinen Ursprung in dem Vornamen „Vester”. Nach dem Moisburger Amts- Geldregister wurde die Großkötnerstelle in den Jahren 1640 / 1649 von Vester Hawschildt geführt.

1930: Hof Nr. 6 „Vesters”: Ansicht von Osten (Borchersweg) auf den Hof. Links die strohgedeckte Fachwerkscheune mit dem Anbau für die Schrotmühle. Mittig die Durchfahrscheune für Torflagerung und Unterstand für die Ackerwagen.

1934: Hof Nr. 6 „Vesters”: Das Wohn- und Wirtschaftsgebäude von Südwesten gesehen, es wurde 1875 erbaut.

1974: Hof Nr. 6 „Vesters”: Blick von der Hofeinfahrt am Fischbeker Weg auf den Schweinestall und den westlichen Teil des Wohn- und Wirtschaftsgebäudes.

1974: Hof Nr. 6 „Vesters”: Der Schafstall des Hofes aus Richtung Osten (Borchersweg) aufgenommen. Das Gebäude war baufällig und musste abgerissen werden. Balken und Steine wurden eingelagert und die riesigen Findlinge der Gründung gekennzeichnet.

Zum Seitenanfang

Lage der ersten 15 Siedlerstellen

Über die Lage der ersten Katen und Koten aus der Gründungszeit von Fischbek gibt es verständlicherweise kein Kartenmaterial. Es kann aber wohl davon ausgegangen werden, dass die Wege, Hofflächen, Äcker, das Gelände und die Gebäude mit den derzeit verfügbaren Mitteln präzise in der 1772 von Hannoverschen Offizieren erstellten Kurhannoverschen Landesaufnahme eingezeichnet wurden. Allerdings war der Karteninhalt derzeit geheim und somit auch von Ortskundigen nicht nachprüfbar. Wir gehen davon aus, dass die Lage der Hofflächen und der darauf stehenden Häuser auch rund 200 Jahre zuvor bestanden hat und haben diese in den Ausschnitt der Deutschen Grundkarte 1:5.000 eingezeichnet.

Projektion der Kurhannoverschen Landesaufnahme von 1772 in die Grundkarte 2017

Zum Seitenanfang

Weitere Informationen

Wird ergänzt

Zum Seitenanfang